Mehr als Essen –
Begegnungen, die verbinden
Wie unser Foodtruck Menschen zusammenbringt und Hoffnung sichtbar wird
Der Start unseres Foodtruck-Projekts verlief zunächst etwas holprig. Zuerst verzögerte sich die Fertigstellung des Wagens immer wieder, anschließend zog sich die Genehmigung für die Aufstellung über mehrere Wochen hin. Und als es schließlich losgehen konnte, stand uns zunächst kein Strom zur Verfügung – wir improvisierten kurzerhand mit Strahlern und Kerzen und arbeiteten im Halbdunkel.
Inzwischen hatten wir drei Einsätze. Der Erfolg lässt sich dabei weniger in Zahlen messen als vielmehr in den wertvollen Erfahrungen, die wir machen durften.
Zu Beginn kamen nur wenige Bedürftige, da sich unser Angebot erst in der Szene herumsprechen muss. Entsprechend waren die Menschen anfangs zurückhaltend, skeptisch und teilweise sogar ablehnend. Erst als wir aktiv jede und jeden persönlich zum Essen einluden, begann sich die Situation zu verändern. Sobald sich einige Menschen zum Essen anstellten, fiel es auch anderen leichter, zu bleiben.
Nachdem das Eis gebrochen war, entwickelten sich mehrere wirklich schöne und wertschätzende Gespräche. Viele Menschen zeigten sich erfreut, nahmen unsere Flyer mit und äußerten den Wunsch, wiederzukommen. Nachdem wir zusätzlich bei der Tafel Flyer verteilt hatten, kamen einige Besucher von dort gezielt zu uns, sodass wir zuletzt rund 75 Portionen ausgeben konnten.
Immer wieder wurden wir gefragt, wer wir sind und warum wir das tun. In diesen Gesprächen konnten wir auf Paul-Gerhardt und AGAPE hinweisen und erklären, dass wir dem Stadtteil etwas Gutes tun möchten. Diese Offenheit hat viele Menschen sichtbar berührt.
Besonders schön ist auch der Kontakt zu Jugendlichen: Immer wieder kommen kleine Gruppen von Teenagern vorbei, mit denen sich lebendige und ehrliche Gespräche ergeben. Einmal standen sechs Jungs vor dem Truck, die eigentlich auf dem Weg zum Fußballspielen waren. Sie waren sichtlich überrascht, als wir sie kostenlos zum Essen einluden. Trotz ihres selbstbewussten Auftretens war eine gewisse Scheu spürbar, sich einfach etwas zu nehmen – erst nach ausdrücklicher Ermutigung trauten sie sich.
Die Atmosphäre unserer Einsätze hatte stellenweise etwas von einem kleinen Stadtteilfest: Menschen treten aus der Anonymität heraus, kommen unkompliziert ins Gespräch und erleben Gemeinschaft, ohne große Verpflichtungen eingehen oder viel Zeit investieren zu müssen. Sicherlich wird es noch Geduld brauchen, bis wir jene Menschen erreichen, für die wir ursprünglich auf die Straße gehen. Doch schon jetzt zeigt sich: Der Food Truck hat eine verbindende Kraft – zwischen den Menschen in Laim ebenso wie zwischen den Teammitgliedern aus PG und AGAPE.
Der nächste Einsatz ist am Donnerstag, 15. Januar (13-17 Uhr). Kommt doch vorbei!
Liebe Grüße,
Ernő Andrich